Regelungen für die Maschinen- und Anlagenführung

Dürfen Mitarbeiter unter Einfluss von Medikamenten Maschinen und Anlagen bedienen?

Vor über einer Woche aktualisiert

Grundsätzlich dürfen Mitarbeiter unter Einfluss von Medikamenten Maschinen und Anlagen bedienen, wenn diese sich selbst dazu in der Lage fühlen und die behandelnden Ärzte keine Bedenken äußern.

Jedoch dürfen Mitarbeiter diese Tätigkeit nicht ausführen, wenn diese

  • sich dafür zu müde fühlen.

  • sich nur schwer konzentrieren können.

  • das Gefühl haben, langsamer als üblich zu reagieren.

  • sich oft schwindelig fühlen.

  • auch am Tage oft einschlafen oder ständig den Drang zu schlafen haben.

Solche Symptome können natürlich auch unabhängig von der Einnahme von Medikamenten auftreten, z. B. bei Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nervenerkrankungen, die die Fahrtauglichkeit und Bedienung von Maschinen herabsetzen können.


Mitarbeiter sollten daher mögliche Bedenken zu ihrer Tätigkeit am Arbeitsplatz mit ihren behandelnden Ärzten und Psychologen besprechen. Gegebenenfalls sollten Mitarbeiter zudem den Betriebsarzt, die Führungskraft oder die Zuständigen ihrer Berufsgenossenschaft informieren und die weiteren Schritte im Bezug auf die Aufgaben und Tätigkeiten bei der Arbeit besprechen.


Führt eine Therapie mit Medikamenten immer zu einer Beeinträchtigung?

Nein, eine Therapie mit Medikamenten führt nicht immer zu einer Beeinträchtigung, jedoch ist Folgendes hierbei zu beachten:

  • Eine vermehrte Beeinträchtigung kann zu Beginn der Behandlung mit Medikamenten auftreten, da die Nebenwirkungen anfangs stärker sind.
    Dies ist auch bei einer Veränderung der Dosierung oder bei einem Medikamentenwechsel der Fall.

  • Kritisch ist, wenn Mitarbeiter zusätzlich andere Medikamente einnehmen, z. B. jede Art von Schlaf- und Beruhigungsmittel, da hierbei Wechselwirkungen auftreten können.

Hinweis
Wichtig zu beachten ist, dass auch kleine Mengen Alkohol in Kombination mit Medikamenten zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, sodass Anlagen und Maschinen nicht mehr bedient werden sollten.


Was sollen Mitarbeiter tun, wenn sie sich durch die Einnahme von Medikamenten beeinträchtigt fühlen?

Mitarbeiter sollten mit ihrem Arzt sprechen, wenn Sie unter Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, schlechtem Reaktionsvermögen, Schwindel oder Schläfrigkeit leiden.

Gemeinsam mit diesem werden Sie abwägen, ob diese Symptome eine Nebenwirkung der Medikamente oder Begleitsymptome ihrer Erkrankung sind. Über ein Absetzen des Medikaments oder eine Änderung der Dosierung kann gemeinsam entschieden werden.

Oft hilft auch ein Blick in den Beipackzettel. Bei einigen Medikamenten wird explizit darauf hingewiesen, keine Anlagen oder Maschinen zu bedienen.

Beispiel Medikament gegen Rheuma:

„Da bei der Anwendung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Fahren eines Kraftfahrzeuges und/oder zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen eingeschränkt sein. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie in diesen Fällen nicht selbst Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!"

Zudem sollten Mitarbeiter bei der Einnahme von Medikamenten das Gespräch mit ihrer Führungskraft suchen, um gemeinsam eine Lösung für den Zeitraum der Einnahme zu finden.


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Johanna Riesenbeck, Ihre Beraterin

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