Sie sind von der Idee eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements überzeugt und wollen dies in Ihrem Unternehmen einführen und umsetzen?
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Sie Ihr Management vor allem von dem Nutzen der Betrieblichen Gesundheit überzeugen. Setzen Sie hierzu die folgenden Tipps ein und zeigen Sie die Chancen und Möglichkeiten des BGM auf.
Überzeugen Sie Ihre Führungskraft vom Nutzen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Die Managementebene eines Unternehmens arbeitet mit Kennzahlen und ist daher schwer emotional von dem Thema BGM zu begeistern. Daher ist es Ihre Aufgabe eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, indem Sie die Investitionskosten den Opportunitätskosten gegenüberstellen.
Zu den Opportunitätskosten zählen insbesondere die Lohnfortzahlungskosten und die Kosten aus Produktivitätsverlusten. In Deutschland kostet ein Krankentag durchschnittlich 250 € pro Mitarbeiter. Die Produktivitätsverluste können mit 100 % der Lohnfortzahlungskosten angesetzt werden, wodurch den Arbeitgeber ein einziger Krankentag eines Mitarbeiter durchschnittlich 500 € kostet.
Berechnen Sie mithilfe der Daten des Controllings, welche Summen jährlich an erkrankte Mitarbeiter gezahlt werden. Stellen Sie diese Kosten nun den Investitionskosten gegenüber. Was kostet es Sie den Status quo beizubehalten? Wie viel Geld können Sie mithilfe eines systematischen BGM sparen?
Dabei ist es wichtig eine langfristige Prognose aufzustellen. Selbst wenn die Maßnahmen des BGM im ersten Jahr noch nicht zum wirtschaftlichen Turnaround führen werden, so stellen Sie eine Prognose für die nächsten zwei oder drei Jahre auf. Diese wird zeigen, dass sich Investitionen ins BGM langfristig rentieren.
Häufig liefern Führungskräfte Einwände wie: „Wir machen doch schon viele Kurse für die Gesundheit“. Machen Sie an dieser Stelle den Unterschied zwischen Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) deutlich. Bevor Maßnahmen im Rahmen der BGF durchgeführt werden, müssen Ziel gesetzt und geplant werden. Zeigen Sie entsprechend auf, dass BGM mehr als ein reines Gesundheitsthema ist. Es ist ein Tool, welches durch eine systematische Umsetzung einen enormen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen kann. Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ist für jede Führungskraft relevant.
Um das Management Ihres Unternehmens zu überzeugen, sprechen Sie die Sprache des Managements. Zahlen, Daten und Fakten sind hierbei elementare Einheiten, um Überzeugungsarbeit zu leisten. Besonders wichtig hierbei ist die Herausstellung der Wirtschaftlichkeit.
Anhand des Pareto-Prinzips lässt sich leicht veranschaulichen, wie ein zielgruppenspezifisches Betriebliches Gesundheitsmanagement dazu beitragen kann, den Krankenstand in Ihrem Unternehmen zu vermindern.
Das Pareto-Prinzip besagt, dass 20 % Ihrer Mitarbeiter 80 % der Krankheitstage verursachen. Durch eine intensive Arbeit mit diesen 20 % der Mitarbeiter kann also maßgeblich 80 % des Krankenstandes beeinflusst werden.
Für einen beispielhaften Unternehmensstandort mit 600 Mitarbeitern bedeutet dies also, dass Sie nicht vorrangig Maßnahmen für alle Mitarbeiter entwickeln, sondern zunächst lediglich für 120 Mitarbeiter. Für diese deutlich kleinere Zielgruppe können wesentlich individuellere und damit auch wirksamere Maßnahmen eingesetzt werden. Führen Sie also nicht nach dem Gießkannenprinzip irgendwelche Maßnahmen durch, sondern ausschließlich zielgruppenspezifische und möglichst individuelle Maßnahmen.
So zeigt sich zum Beispiel in vielen Unternehmen, dass Mitarbeiter mit Anspruch auf ein betriebliches Eingliederungsverfahren, auch im folgenden Jahr mehr als sechs Wochen innerhalb von 12 Monaten erkrankt sind. Nicht ohne Grund haben Führungskräfte häufig also den Eindruck, dass es meist Jahr für Jahr die selben Mitarbeiter sind, welche einen besonders hohen Krankenstand aufweisen.
Mit einem systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements befähigen Sie diese Mitarbeiter dazu, wieder am Arbeitsalltag teilnehmen zu können. Und natürlich bieten Sie auch Ihren Führungskräften mit einem BGM eine konkrete Lösung für hohe Fehlzeiten ihrer Mitarbeiter.
Ein erfolgreiches BGM kann jedoch auch die anwesenden Mitarbeiter entlasten. Denn wenn Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen, so steigt die Belastung der gesunden Mitarbeiter. Durch diese Überbelastung entstehen erhöhte Produktivitätsverluste, da die Arbeit der erkrankten Mitarbeiter von den Kollegen zusätzlich ausgeübt werden muss oder aber gar nicht mehr bearbeitet werden kann. Ebenso kann durch langfristige Überbelastung der anwesenden Mitarbeiter deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit negativ beeinträchtigt werden, wodurch weitere Fehlzeiten entstehen können.
Ein weiterer Bereich des BGM ist das Employer Branding. Durch ein ganzheitliches BGM steigt die Attraktivität des Unternehmens für zukünftige Bewerber. Ein wahrnehmbares Betriebliches Gesundheitsmanagement stellt inzwischen für viele Bewerber ein wesentliches Auswahlkriterium für Ihren zukünftigen Arbeitgeber dar.
Optimieren Sie entsprechend Ihr Unternehmensimage hin zum Arbeitgeber, welcher sich um die Gesundheit der Mitarbeiter sorgt und kümmert. Hierdurch wird die Neubewerberquote verbessert. Probleme im Bereich des Recruitings werden dadurch gelöst.
Ein weiteres Themenfeld aus dem BGM ist das Demografiemanagement. Eine ganzheitliche Strategie reduziert die Krankentage Ihrer „älteren“ Mitarbeiter langfristig und durch das positive Image, welches ein BGM auf Ihr Unternehmen wirft, können neue und junge Mitarbeiter leichter akquiriert werden.
Nutzen Sie das Prinzip der geistigen Brandstiftung, um Ihr Management von einer Einführung des BGM zu überzeugen. Verdeutlichen Sie anhand von Daten und Fakten, welche Auswirkungen eine Nichteinführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements haben wird. Die Opportunitätskosten der Nichteinführung eines systematischen BGM, werden Ihre Führungskraft überzeugen.
Resümee
Alles in allem lässt sich sagen, dass ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens effektiv steigert. Den Nutzen des BGM haben jedoch noch nicht alle Führungskräfte wahrgenommen. Daher müssen Sie das Management anhand von Zahlen, Daten und Fakten von diesem wichtigen Thema überzeugen. Die Entwicklung eines Grundlagenkonzepts anhand von Kennzahlen, welche den Nutzen des BGM aufzeigen, liefert Ihnen die Grundlage für Verhandlungen mit dem Management. Verdeutlichen Sie, dass man keine Zeit verlieren sollte, um ein Betriebliches Gesundheitsmanagement auch in Ihrem Unternehmen zu integrieren.
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Hannes Rehbein, Geschäftsführung