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Hintergrundwissen: Scapulohumeraler Rhythmus
Hintergrundwissen: Scapulohumeraler Rhythmus

Wie arbeiten das Schulterblatt und der Oberarmknochen bei der Seithebung des Armes zusammen?

Vor über einer Woche aktualisiert

Eine Bewegung des Armes entsteht immer aus einem komplexen Zusammenspiel des Schulterblatts (Scapula), des Oberarmknochens (Humerus) sowie des Schlüsselbeins (Clavicula). Die beteiligten Knochen bewegen sich in einem komplexen, aufeinander abgestimmten Rhythmus, welcher aufgrund der beteiligten Gelenkpartner auch "Scapulohumeraler Rhythmus" genannt wird.

Um die Stabilität und Funktionsfähigkeit der Schulter zu erhalten, ist es wichtig, das Gelenk regelmäßig über den vollen Bewegungsraum zu trainieren und hierbei auf eine biomechanische korrekte Bewegungsausführung zu achten.


Wie verläuft der Scapulohumerale Rhythmus?

Beim Anheben des Armes bewegt sich nicht nur der Arm, sondern auch das Schulterblatt. Zuerst bewegt sich der Oberarmknochen, dann das Schulterblatt und dann wieder der Oberarmknochen.

Gemäß dem Scapulohumeralen Rhythmus bewegen sich Schulterblatt und Oberarmknochen beim Anheben des Arms in einem Verhältnis von 1:2. Wenn also der Arm 180° Grad abduziert (seitlich angehoben) ist, ist das Schulterblatt 60° und der Oberarmknochen 120° rotiert.

Ist Ihr Schulterblatt frei beweglich, sollten Sie beim Blick auf die Rückseite Ihrer Schulter den inneren Rand Ihres Schulterblatts parallel zu Ihrer Wirbelsäule sehen. Wenn Sie Ihren Arm anheben, sollte der untere Winkel des Schulterblatts in Ihrer Achselhöhle enden.

Sollten Sie dies bei sich nicht beobachten können, gilt es zunächst herauszufinden, ob Ihre Muskeln zu stark angespannt sind und sich das Schulterblatt nicht mehr lösen kann oder ob Ihre Muskeln zu schwach sind, um das Schulterblatt zu heben.

Zu den häufig angespannten Muskeln gehören Ihr Musculus latissimus dorsi (breiter Rückenmuskel) und Ihr Musculus levator scapulae (Schulterblattheber).

Zu den häufig zu schwachen Muskeln gehören Ihr Musculus serratus anterior (vorderer Sägemuskel) und Ihr Musculus trapezius Pars transversa (mittlerer Kapuzenmuskel).



Verletzungen, einseitige Belastungen oder auch falsches Training können die Stellung der beteiligten Gelenkpartner beeinflussen und hierdurch zu einer Störung des Scapulohumeralen Rhythmus führen.

Wenn sich bei der Armbewegung zum Beispiel das Schulterblatt nicht bewegt, dann muss der Oberarm die gesamte Bewegung auf eine Weise ausführen, für die das Gelenk nicht ausgelegt ist. Die Beweglichkeitseinschränkung des Schulterblattes kann in aller Regel zunächst lange mithilfe kleinster Ausweichbewegungen kompensiert werden. Langfristig können jedoch auch Folgeschädigungen in Form einer übermäßigen Abnutzung der Gelenkstrukturen entstehen; die Diagnosen sind dann häufig Schleimbeutelentzündungen, ein Impingement-Syndrom oder Sehnenentzündungen der Rotatorenmanschette.

Mit biomechanisch korrekt ausgeführten Trainingsübungen kann der Scapulohumerale Rhythmus jedoch meistens wieder korrigiert werden und so die Funktionsfähigkeit der Schulter wiederhergestellt und langfristig erhalten werden.


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