Je nachdem, welche Tätigkeiten die Unternehmen der Offshore-Branche durchführen, werden verschiedene Arbeitszeitmodelle angewandt, die sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen.

Als Vorteil von 14-tägigen Offshore-Einsätzen wird unter anderem vom Arbeitgeber aus betriebswirtschaftlicher Sicht der effiziente Personaleinsatz gesehen, da insgesamt weniger Zeit und Geld für den Wissenstransfer bei den Schichtwechseln und für die Transporte aufgebracht werden muss.

Für Arbeitnehmer wird in der Hinsicht vor allem der Vorteil gesehen, dass diejenigen, welche eine weite Anfahrt vom Wohnort zur Küste haben, nur alle 2 Wochen die Strecke zurücklegen müssen.
Ebenso bedarf sowohl die Offshore-Arbeit als auch das Leben zu Hause anfangs einer Eingewöhnung. Im 14/14-Schichtmodell können die Offshore-Arbeitnehmer so einen jeweils längeren Zeitraum im Rhythmus und mit voller Präsenz und Konzentration Offshore arbeiten und im Anschluss die Freizeit genießen.
So werden dem vierzehntägigen Referenzmodell der Offshore-Branche familienfreundliche Aspekte zugesprochen. Es ermöglicht durch den zweiwöchigen Ausgleichszeitraum eine intensive Zeit an Land mit der Familie und die Möglichkeit, in einem längeren Zeitraum mehr mit der Familie zu planen. Wird zusätzlich an den Ausgleichszeitraum ein Urlaub angeschlossen, können die Arbeitnehmer eine sehr lange Freizeit haben. Gleichzeitig ist das vierzehntägige Modell auch besonders attraktiv für junge Beschäftigte ohne familiäre Verpflichtungen.

Dahingegen können organisatorisch vorteilhafte Aspekte von einwöchigen Modellen darin gesehen werden, dass flexibler auf unerwartete zeitliche Verschiebungen reagiert werden kann, da nicht an der gesetzlichen Grenze gearbeitet wird und der Offshore-Einsatz so unproblematisch verlängert werden kann. Auch ist es aufgrund der geringeren Menge an Mehrarbeit hier eher möglich, die Arbeitnehmer ein oder zwei Tage Onshore im Büro einzusetzen.
Die Integration von Schulungen, welche in der Regel eine Woche dauern, harmonierten gut mit dem einwöchigen Arbeitszeitmodell, da dann einfach ein Offshore-Einsatz übersprungen werden kann.
Im vierzehntägigen Referenzmodell würde hier entweder ein zusätzlicher, ungeplanter Transport anfallen oder die Offshore-Arbeitnehmer müssen eine Woche im Anschluss aussetzen.

Auch im Bezug auf ein achttägiges Arbeitszeitmodell werden Vorteile gesehen. Diese belaufen sich vor allem auf die Einarbeitungsphase und Lernprozesse, da Arbeitnehmer dann zwischen den Einsätzen regelmäßig die Zeit haben, die neuen Informationen zu verarbeiten.
Schließlich wird das achttägige Modell auch von vielen Offshore-Arbeitnehmern als familienfreundlicher bezeichnet, da diese durch eine kürzere Abwesenheit besser in Familienfeste, familiäre Probleme oder Prozesse einbezogen werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es insbesondere eine Frage der Präferenz und der individuellen Lebensumstände ist, ob die Offshore-Arbeitnehmer ein einwöchiges Modell dem vierzehntägigen vorziehen oder umgekehrt. Für die Arbeitgeber ist vor allem aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen das Referenzmodell zu bevorzugen.

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